Wie hoch ist der Eiffelturm? Wie sieht marokkanisches Couscous aus? In wie vielen Ländern wird Französisch als Amtssprache gesprochen? Auf wie vielen Kontinenten spricht man Französisch? Welches Tier gilt als Wappentier Frankreichs? Wie oft hat Frankreich bislang die Fußball-WM gewonnen?
Diesen und weiteren Fragen durften sich die Schüler*innen der 8MF und 8F im Rahmen eines von Anaïs Boulord, Mitarbeiterin des deutsch-französischen Programms FranceMobil, angeleiteten Quiz stellen. Denn am Dienstag, den 16.11.2021 durften die 7. und 8. Klassen der Staatlichen Realschule Feucht einen ganz besonderen Leckerbissen der französischen Kultur genießen: Madame Boulord bereitete uns, den Schülerinnen und Schülern (und auch den Französischlehrkräften Frau Spiech, Herrn Prucel und Frau Ciutura-Bernecker) eine große Freude, indem sie unsere Schule besuchte und uns interessante, vielfältige und anschauliche Einblicke in ihr Geburtsland Frankreich ermöglichte.
Dies war ganz besonders motivierend für uns, da das letzte Schuljahr leider zum Großteil online stattfand und das Distanzlernen weniger „echte“ Kommunikation auf Französisch ermöglicht hatte, als es unter normalen Umständen der Fall ist. Doch wer Französisch an der Realschule wählt, der will es natürlich auch benutzen – denn „Sprache“ kommt schließlich von „Sprechen“. Umso mehr freuten wir uns über den Besuch des FranceMobil! Doch was ist FranceMobil eigentlich?
Mit Spiel und Spaß das Erlernen der französischen Sprache fördern und die Kultur des Nachbarlandes vorstellen, das ist das Ziel des kostenlosen Progamms FranceMobil. Es wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in enger Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft/Institut français Deutschland angeboten und vom Deutsch-Französischen Institut (dFI) Erlangen sowie dem Ernst Klett Verlag unterstützt. Zudem beteiligen sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziell an FranceMobil. Schüler*innen in ganz Deutschland, in Grund-, Mittel- und Oberschulen sowie in beruflichen Einrichtungen können persönlich oder virtuell das mittlerweile seit 20 Jahren existierende FranceMobil treffen. Anaïs Boulord reist durch das Bundesland Bayern und ist eine von 12 französischen Lektor*innen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die sich dafür einsetzen, ein attraktives, aktuelles und authentisches Frankreichbild zu vermitteln, die Vorteile des Französischlernens aufzuzeigen und Lust auf eine internationale Mobilitätserfahrung zu machen.
Doch zurück zu unserem Frankreichquiz. In Gruppen notierte man eifrig die vermuteten Lösungen auf eine Karte und versuchte, mit seinem ganzen Wissen glorreich zu glänzen und das Spiel somit zu gewinnen. Interessant war schließlich der Vergleich der Erwartungshaltungen der Schüler*innen an diese außergewöhnliche Stunde mit den tatsächlichen Erfahrungswerten.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Frankreich erst zwei Mal Fußballweltmeister geworden ist, bei dem starken Team“, staunt Phil, Klasse 8F. „Mich hat überrascht, dass in 29 Ländern Französisch als Amtssprache gilt und ich soviel verstanden habe! Ich habe erwartet, dass ich nichts verstehen werde, da wir erst ein Jahr lang Französisch haben“, erzählt Klara aus derselben Klasse. Ihre Klassenkameradin Lilia stimmt ihr zu: „Ich war erstaunt, dass ich dann doch schon einigermaßen viel verstanden und gewusst habe. Aber ich wusste nicht, dass über 300 Millionen Menschen auf der Welt Französisch sprechen!“ Sina, aus der selben Klasse, hätte nicht damit gerechnet, dass der Hahn ein Symbol Frankreichs ist und man tatsächlich auf allen 5 Kontinenten Französisch spricht. Die 45 Minuten „Sprach- und Kulturbad“ à la française waren auf jeden Fall ein voller Erfolg und haben bei den meisten Jugendlichen noch mehr Lust auf l’Hexagone – so nennt man das sechseckige Land bisweilen auch – gemacht.
„Das Quiz hat mir gut gefallen und mir Lust gemacht, nach Frankreich zu fahren. Ich würde auch gerne nach Paris, weil ich den Eiffelturm von der Nähe betrachten will“, schreibt Asya in der nächsten Unterrichtsstunde auf Frau Spiechs Frage hin, ob die Klasse nun noch neugieriger auf Frankreich, seine Kultur und Einwohner geworden ist. Lilia hingegen würde interessieren, „wie der typische Alltag in Frankreich ist – also was man isst und wie es schmeckt, wie viel Geld man dort im Gegensatz zu Deutschland ausgibt, und einfach die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland im Alltag“.
Egal ob der 324 Meter hohe Eiffelturm, ob traditionell französische Gerichte, die französische Musikkultur – was liegt bei all der Neugier näher, als sich im Rahmen des Voltaire-Programms freudig in einen Austausch mit Frankreich zu begeben? Wer sich dafür interessiert, ein halbes Jahr lang in eine französische Schule zu gehen und nebenbei noch eine Freundin oder einen Freund aus Frankreich dazuzugewinnen, kann sich auf der Homepage des deutsch-französischen Jugendwerks über eben dieses Programm informieren.
Und wen jetzt doch noch interessiert, wie marokkanischer Couscous aussieht: Ein kleiner Tipp: Es ist nicht das, was wir gemeinhin als Couscous verstehen …
S. Spiech