BERLIN, BERLIN, WIR WAREN IN BERLIN

Studienfahrt der 10. Klassen nach Berlin

Am 8.10.2019, einem Dienstagmorgen, war es endlich soweit - es ging mit allen sechs Abschlussklassen, knapp dreitausend Koffern, ca. siebenhundert Taschen und einer Brotzeitausstattung, die für vier Wochen Dschungelcamp ausgereicht hätte, in insgesamt drei Bussen, darunter einem Doppeldecker, los in Richtung Berlin. Begleitet wurden die zukünftigen Absolventen von den Lehrkräften Herrn Brunner, Frau Fritz, Frau Kirchhoff, Herrn Pöppl, Frau Weißmann, Herrn Mulzer, Herrn Friedl, Frau Wagner, Herrn Raith, Frau Knörr, Herrn Schneider sowie Frau Becker.

Das Programm sowie die Reihenfolge der Tagespunkte differierten zwischen den einzelnen Klassen stark, sodass folgend hauptsächlich Auszüge der Erlebnisse der Klasse 10e dargestellt werden.

Nach knapp sechs Stunden Fahrt erfolgte die erste Challenge des Tages – das Auffinden des eigenen Zimmers im Hotel. Zur Erläuterung: das Berlin City East Hotel verfügt über 14 Etagen in drei Gebäuden und darin jeweils nur einem einzigen Aufzug, sodass die Zehntklässler mitsamt ihrem Gepäck, eingepfercht wie Sardinen in der Dose, knapp über eine Stunde benötigten, um das richtige Stockwerk zu erreichen und ihr Zimmer zu beziehen. Aus diesem Grund sowie der durch die Anfahrt entstandenen Verspätung musste der erste Tagespunkt, nämlich das Urban Street Art Museum in Schöneberg leider entfallen.

Am Abend ging es für die Klassen 10a und 10e nach dem Beziehen der Zimmer direkt zum Kurfürstendamm, wo man zunächst die Wilhelm-Gedächtnis-Kirche mit ihrem neuen Anbau im Baugerüst betrachten konnte und anschließend genug Zeit hatte, die Gegend sowie die Geschäfte am Ku´damm zu erkunden und selbstverständlich aus zahlreichen Restaurants auswählen konnte.

Der zweite Tag startete früh am Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück mit einer Stadtrundfahrt in den jeweiligen Reisebussen von Jugendtours. Hierfür betraten drei echte Berliner Urgesteine die jeweiligen Busse, um uns besondere Highlights ihrer Stadt zu zeigen. So wurde der Bahnhofzoo in Wilmersdorf mit dem Ku´damm angefahren, anschließend ging es über Schöneberg mit seinem bekannten Nollendorfplatz weiter in Richtung Kreuzberg und Neukölln. Schnell stellte sich heraus, dass der ein oder andere Reiseleiter gerne in seiner Freizeit ausgiebig das Berliner Nachtleben erkundet und man bekam exklusive Raver- Tipps für den nächst anstehenden Berlin-Party-Besuch, die die Schülerinnen und Schüler mit Beginn ihrer Volljährigkeit sicherlich ausgiebig umsetzen werden.

 

„Eine wahnsinnig gute Stadtrundfahrt mit einem waschechten Berliner Raver erwartete uns. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und durch die lustige Art des Guides hatten wir auch alle extrem viel Spaß. Der Reiseführer hat uns auf eine ironische Weise gezeigt, dass kaum eine andere Stadt so vielfältig ist und so viele Gegensätze in sich trägt wie Berlin.“ Emma Merkel, Klasse 10e

Im Anschluss daran erkundeten die Klassen 10a und 10e vom Ostbahnhof aus das Viertel Friedrichshain und wanderten dabei die Berliner Mauer mit ihrer bekannten Street Art – Ausstellung, genannt East Side Gallery, entlang. Über die bezaubernde Oberbaumbrücke, welche ein heimliches Wahrzeichen von Berlin darstellt, gelangten die Klassen anschließend nach Kreuzberg, wo eine Gruppe der Klasse 10e unter anderem mal soeben ein Selfie mit den Pro7- Stars Joko und Klaas schießen konnte.

 

Auch kulinarisch hat das einstige Scherbenviertel Berlins heute viel zu bieten. So wurde eine ehemalige öffentliche Bahnhofstoilette unter der Bahnhaltestelle Schlesisches Tor zu einem modernen Take- Away- Burgerladen, dem Burgermeister, umgebaut, bei dem das Anstellen durchaus schon einmal eine halbe Stunde überschreiten kann und das unabhängig davon, dass mehrere bayerische Schulklassen auf einmal zu Besuch waren. Nach der Mittagspause wanderte die Klasse 10e weiter zum ehemaligen RAW - Gelände. Auf dem einstigen Bahnhofsumschlageplatz befindet sich heute eine Weggehmeile, geprägt von Techno-Partys, Discotheken, Bars und einer Teledisko, welche natürlich sofort von den begeisterten Mädels ausprobiert werden musste. Zur Musik der Spice Girls wurde dann eine alte Telefonzelle, ausgestattet mit Diskokugel, Licht- und Nebelmaschine, die Platz für bis zu zwei Personen bietet, gerockt. Auch die Außenstehenden feierten natürlich mit. Das Besondere: die Box schießt Bilder und erstellt ein Video, welche an die eigene Mailadresse weitergeleitet werden können. So hat man auch nach seinem drei minütigen Clubbesuch noch länger etwas vom Partyspaß.

Abends kamen alle sechs Klassen wieder zusammen und erhielten ausreichend Zeit, um sich am Potsdamer Platz umzusehen, wo unter anderem Europas größtes Einkaufszentrum, die Mall of Berlin, steht.

 

 

Um 20 Uhr besuchten alle Abschlussklassen dann gemeinsam die Blue Man Group im Stage Theater am Potsdamer Platz. Drei blau gekleidete sowie geschminkte Männer musizieren, tanzen und führen Sketche auf der Bühne auf, die nicht ganz ohne Beteiligung des ein oder anderen aus dem Publikum ablaufen. Dabei bereuten besonders die ersten Reihen schnell, dass sie vorne saßen, da man während der Show nicht durchgehend trocken blieb. Die Schülerinnen und Schüler waren durchwegs von der Aufführung begeistert.

„Ich finde, wenn man zu Besuch in Berlin ist, sollte man die Blue Man Group Show auf jeden Fall gesehen haben.“ Laura Gessner, Klasse 10e

Am dritten und so gesehen letzten Programmtag, dem Donnerstag, besichtigten die Klassen zeitversetzt die Stasi- Gefängnis-Gedächtnisstätte in Hohenschönhausen. Dort konnte man die Ausstellung mit Untermalung durch Audio-Guides durchlaufen, um viele interessante und zum Teil auch berührende Informationen über das einengende und kontrollierte Leben in der DDR zu erhalten. Die Klasse 10a kam sogar spontan in den Genuss einer Führung, geleitet durch einen ehemaligen Insassen des Gefängnisses, was die darin berichteten Geschichten natürlich noch bewegender für die Schülerinnen und Schüler gestaltete.

 

Gegen Mittag wurden dann der Gendarmenmarkt, der für waschechte Berliner als schönster Platz der Stadt gilt, mit dem deutschen und französischen Dom, der Checkpoint- Charly als wohl bekanntester Grenzübergang zwischen Ost und West sowie die bezaubernden Hackeschen Höfe, die früher Unterkünfte für Handwerker und Arbeiter nach dem 2. Weltkrieg darstellten und heute exklusive Boutiquen sowie alternative Labels beherbergen, von der Klasse 10e besucht. Zu Fuß ging es dann über die Friedrichstraße weiter in Richtung Spree. Auch der Fotostopp am Brandenburger Tor sowie im Regierungsviertel vor der bekannten „Kuppel“ durfte nicht fehlen. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Hauptbahnhof fuhr die Klasse dann weiter zum Alexanderplatz. Dort warf man zunächst gemeinsam einen Blick hoch auf den Fernsehturm und anschließend auf das Rote Rathaus. Die Jugendlichen erhielten dann auch hier wieder ausreichend Zeit zum Shoppen und Essen gehen, bevor man sich gegen frühen Abend wieder gemeinsam auf den Rückweg zum Hotel machte. Denn dort galt es, sich schick zu machen, bevor am Abend der aus der Tv- Serie Berlin-Tag und Nacht bekannte Club Matrix besucht wurde. An jenem Abend befanden sich ausschließlich Schüler in der Diskothek, die bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt war und das Publikum mit lauten Beats und coolen Bässe begeisterte. Die Lehrkräfte wurden in einem Extraraum untergebracht, um ihre Sprösslinge beim Feiern auch ja nicht zu stören.

„Was für ein Wahnsinnsabschluss, den wir nie vergessen werden. Jedoch nahm dieser Ausflug noch eine Kehrtwende, als wir spätnachts alle müde und erschöpft mit schmerzenden Füßen in eine Tram einsteigen mussten, die bis auf die kleinste Lücke vollgestopft war.“ Emma Merkel, Klasse 10e

Nach einer langen Nacht begaben sich alle Beteiligten dann am nächsten Morgen völlig erschlagen zurück in die Reisebusse des Veranstaltungsanbieters und fuhren, bis oben hin bepackt mit neu erworbener Kleidung und vielen positiven Erinnerungen an eine gelungene Abschlussfahrt 2019, zurück nach Feucht. So leise war es in einem Bus, gefüllt mit mehreren Schulklassen, wohl noch nie gewesen.

„Ich persönlich finde, dass wir in den paar Tagen sehr viel von Berlin gesehen haben. Natürlich wäre es cooler gewesen, wenn wir noch 1-2 Tage länger dort geblieben wären. […] Was ich am schönsten fand war der Alexanderplatz, den man absolut nicht mit der Nürnberger Innenstadt vergleichen kann.“ Laura Gessner, Klasse 10e