Die eine Welt mit anderen Augen sehen – Hilfe durch fairen Handel

 

Heute spricht man im Gegensatz zu früher nicht mehr von der dritten Welt, da alle Menschen zu einer Welt gehören und man sich gegenseitig unterstützen sollte. Am 10. April 2019 besuchte die Klasse 7f daher im Rahmen ihres Geografieunterrichts und der Unterrichtssequenz „Leben in Afrika“ zusammen mit ihren Lehrkräften Frau Wüstner und Frau Weißmann den Weltladen für faires Handeln der ev. Kirchengemeinde, genannt Fairer Jakob, in Feucht. Von Gewürzen, über Süßigkeiten bis hin zum Wein bietet der Laden ein breites Sortiment an unterschiedlichsten Produkten.

Dabei wurden die Jugendlichen vor Ort zunächst über die Herstellung zahlreicher Produkte in Afrika informiert und erhielten einen Einblick in die Handelsstrukturen der GEPA, welche als Markenträger vorrangig im Weltladen in Feucht vertreten ist. Frau Friedrich und Herr Schleif setzten die Schülerinnen und Schüler ausführlich darüber in Kenntnis, wann Fair Trade eigentlich entstand, wie diese Form des Handelns heute funktioniert und wie die einzelnen Produkte schließlich in Feucht landen.

 

Im Anschluss daran berichtete Annika, die Tochter Frau Friedrichs, der Klasse 7f im Gemeindehaus der ev. Kirche vom afrikanischen Land Tansania, in welchem sie selbst nach ihrem Abitur für zehn Monate auf einer Kaffeeplantage lebte. Mit Hilfe zahlreicher Bilder, projiziert über den Beamer im Raum, konnten sich die Jugendlichen einen ersten Überblick über das dortige Leben in Lehmhütten so ganz ohne Strom und Smartphone machen. Fehlende Wasser- und Stromleitungen, kilometerlang kein Handynetz, Internet – Fehlanzeige? Das verwunderte unsere Digital Natives des 21. Jahrhunderts doch sehr und regte diese auch nach der Exkursion noch zu hitzigen Diskussionen an. Wäre das etwas für mich? Könnte ich so leben? Niemals…

Des Weiteren wurde der Unterrichtsgang durch eine junge Referentin aus Tansania, Clara, abgerundet. Jene brachte der Klasse 7f ihr Leben im Osten Afrikas näher, indem sie auf Englisch von ihrem Alltag, der Schule sowie der traditionell vorherrschenden Hierarchie in den dortigen afrikanischen Großfamilien erzählte. Darüber hinaus berichtete sie auch von den zahlreichen Stämmen, die in Tansania vorherrschend sind, und zeigte original Kleidungsstücke, die Mitglieder des Volksstamms der Massai heute noch tragen. So war der ein oder andere Schüler recht schnell verwundert, dass alte Autoreifen als coole Sandalen wiederverwertet werden können und dort sogar zum gehobenen Standard gehören. Bei der Botschaft, dass dort sogar Frauen kahlgeschorene Köpfe aufweisen, fasste sich das ein oder andere Mädchen behutsam durch die langen Haare und musste schlucken.

Am Ende zeigte die Klasse 7f der Staatlichen Realschule Feucht, wie einfach es ist, beim fairen Handel aktiv mitzuhelfen und tauschte anschließend noch schnell im Weltladen etwas Bares gegen fair gehandeltes Süßes aus aller Welt.

StRin (RS) Nathalie Weißmann