Museumsausflug der Wahlfächer Schulhausgestaltung und Fotografie

Ist das Kunst oder kann das weg?

Am 25. April 2018 trafen sich die Schüler der Wahlfächer Schulhausgestaltung und Fotografie für eine gemeinsame Exkursion nach Nürnberg.
Zunächst wurde das Neue Museum (Staatliches Museum für Kunst und Design) am Klarissenplatz besucht. Dort trennten sich die Gruppen, um den Schülern beider Wahlfächer unterschiedliche Einstiege in die Werkbetrachtung am Original zu ermöglichen.
Die Schüler des Wahlfachs Fotografie führten unter Anleitung einer Museumspädagogin eine Variante des sogenannten „chinesischen Korbes“ aus. Dabei sollten sie gruppenweise blind einen Gegenstand aus einem Korb entnehmen und diesen dann einem Werkstück aus der Kunstausstellung zuordnen. Zudem sollten sie sich eine Geschichte überlegen. Hierbei sind interessante kleine Erzählungen entstanden, die von der Liebe zwischen zwei Motorrädern handeln, einer klavierspielenden melancholischen Frau, einem Raum mit dreizehn elektrischen Geräten und einer Fernbedienung, die einen Krieg auslösen kann.
Die Gruppe der Schulhausgestaltung erlebte sehr gelungene Werkbetrachtungen und Vergleiche vor allem mittels eigener mitgebrachter Arbeiten. Diese wurden von den Schülern jeweils einem Ausstellungsstück anhand ästhetischer Kriterien wie z. B. Form, Farbe, aber auch nach emotionalen oder narrativen Gesichtspunkten zugeordnet. Innerhalb unserer Gruppe zogen wir anschließend Vergleiche zwischen der Schülerarbeit und dem ausgestellten Werk. Durch diese ganz persönlichen Gesprächsanlässe entstanden vielschichtige Interpretationen zu den Museumsstücken. Unverhofft zugänglich wurden dadurch selbst abstrakte Werke von Gerhard Richter und Leni Hoffmann. Klarer Favorit der Schüler der Schulhausgestaltung blieb letztendlich die raumfüllende Installation „L’Avalanche“ (Die Lawine) von François Morellet. Die 36 mit Argongas gefüllten Leuchtröhren vollführen augenscheinlich eine chaotische Abwärtsbewegung innerhalb einer quadratischen Grundfläche.

 

So gut eingestimmt fiel es den Schülern beider AGs in der Folge leicht, sich auf die Stücke der aktuellen Ausstellung des Hauses „Im Saum der Zeit“ einzulassen.
Besonders beeindruckend für die Foto-AG waren die Werke von Edwin Zwakman („Reality is not a place“), der scheinbar Räume oder Landschaften fotografiert. Erst auf den zweiten Blick stellt man fest, dass er lediglich von Hand angefertigte Modelle ablichtet, sodass das Medium Fotografie, welches eigentlich dafür steht, „nur“ die Wirklichkeit abzubilden, in einem neuen Licht erscheint.

Abgeschlossen haben wir das Programm in den nahegelegenen Räumen der Sparkasse Nürnberg mit dem Besuch der Fotoausstellung „WIR HIER“: Ausstellung mit Porträtfotografien von Menschen aus Nürnberg. Der Verein „fotoszene nürnberg e.V. – forum freier fotografen“ zeigt in dieser Ausstellung Porträtfotografien von und mit Menschen aus Nürnberg.
Insbesondere konnten hier anhand der ausgestellten Arbeiten technische Feinheiten, wie z. B die Wahl der Belichtungsart sowie Überlegungen zur Komposition vertieft werden.

(Marlies Baierl, Katrin Römischer)