Schüler als Bosse 2018

Die Wirtschaftsjunioren Nürnberg boten, wie dieses Jahr auch, im Schuljahr 2017/18 fünf Schülern der Realschule Feucht die Möglichkeit, in den Alltag eines Entscheidungsträgers in einem Unternehmen hinein zu schnuppern. Der Projekttag fand 2018 bereits zum sechsten Mal statt. Am 17. Juli konnten die fünf ausgewählten Schüler einen Tag lang einer Führungskraft über die Schulter schauen und erfahren, was es  bedeutet in einem Unternehmen Verantwortung zu übernehmen. Das Projekt soll die Schüler bei der Berufsorientierung unterstützen und gleichzeitig die Unternehmen in Kontakt mit den jungen Leuten bringen.

Die fünf Schüler der neunten Klasse konnten im Vorfeld ihren Wunschberuf angeben. Basierend auf diesem Wunsch wurden sie einer Führungskraft in einem passenden Unternehmen zugeteilt, die sich für den Projekttag der Kandidaten annimmt.

Eindrücke der Schüler:

Emily W.:  Ich durfte den Fotografen Peter Roggenthin einen Tag lang über die Schultern schauen. Zu Beginn haben wir uns die Mappe einer Praktikantin angesehen. Auch haben wir uns zusammen eine Idee für ein Werbeplakat zum Thema „Nachhaltige Medien“ überlegt. Am Nachmittag bin ich mit dem Fotografen durch Nürnberg gefahren. Dort haben wir die Kirchen des Dekanats Stein fotografiert. Nach einer tollen Rundfahrt mit drei unterschiedlichen Kirchen durfte ich die Bilder ein bisschen bearbeiten und habe sie zusammen mit Herr Roggenthin angesehen. Mir hat das Projekt sehr gut gefallen, da ich einen Beruf mal nicht aus der Sicht der Angestellten sondern der Sicht der Bosse gesehen habe.

Erik W.: Ich verbrachte den Arbeitstag bei Herrn Zwingel, dem Leiter der IT-Abteilung der Firma Moritz Fürst GmbH & Co. KG. Zunächst hörten wir einem Auszubildenden bei einer Projektpräsentation über die Entwicklung der IT im Betrieb zu. Besonders interessant war es dabei, das Feedback zur Projektpräsentation durch den Abteilungsleiter mitzubekommen. Anschließend konnte ich an einem Brainstorming von Herrn Zwingel und seinen Kollegen der Abteilung teilnehmen. Dieses verlief für mich ganz anders als erwartet, da für das Brainstorming neueste Technik mitherangezogen wurde. Ich hatte immer wieder die Gelegenheit mit dem Abteilungsleiter und seinen Mitarbeitern in das Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Positiv fiel mir das entspannte und gelassene Arbeitsumfeld auf. Nach dem Mittagessen bekam ich die Möglichkeit mit den Mitarbeitern zusammen am Arbeitsplatz zu sitzen und ihnen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Die Einblicke in den Beruf eines Fachinformatikers haben mir persönlich weitergeholfen und konnten mich in der Berufswahl bestärken.

Lars K.: Ich durfte im Rahmen des Projekts „Schüler als Bosse“ bei der Polizei in Nürnberg-Fürth-Erlangen viele interessante Erfahrungen machen. Als erstes wurde mir die Polizeiwache in Fürth im Rahmen der Morgenbesprechung vorgestellt und ich traf den Chef der Wache. Mir wurden die Aufgabe eines Verkehrspolizisten erklärt und anhand von technischen Geräten wie einem Blitzer und Alkomaten vorgeführt. Zudem erfuhr ich viel über die Aufgaben eines Gruppenleiters der Streife. Dieser zeigte mir auch Schutzwesten, Schusswaffen und die Fahrzeuge.  Anschließend fuhren wir ins Polizeipräsidium Mittelfranken, wo ich einer Pressekonferenz beiwohnen durfte. Zu guter Letzt schüttelte mir der Polizeipräsident von Mittelfranken persönlich die Hand.

Annika S.: Während des Projekts verbrachte ich einen Arbeitstag mit dem Redakteur Timo Schickler von den Nürnberger Nachrichten. Zunächst wurde mir das riesige Gebäude gezeigt und Herr Schickler erzählte mir von seinem Berufsalltag. Bald darauf stand schon der erste Termin an: wir fuhren gemeinsam zu einer alten Unterführung, die von Kindern eines Kinderhorts eine neue Bemalung bekommen hatte. An der Einweihung nahm unter anderem Nürnbergs zweiter Bürgermeister Christian Vogel teil. Ich durfte einen Artikel über das Ereignis schreiben, welchen mir Timo in den nächsten Tagen verbessert zurückschicken wird. Am Nachmittag besuchte ich die Pressekonferenz der Polizei, was sehr spannend und neu für mich war. Abschließend bekam ich von Timo ein gutes Feedback.

Frederick G.: Ich verbrachte den Projekttag bei einer Innenausbaufirma im Raum Nürnberg. In der Früh wurde ich von einem Abteilungsleiter begrüßt. Er führte mich daraufhin zu einem Mitarbeiter, welcher mit mir dann den Großteil des Tages Schränke zusammenbaute. Nach einiger Zeit wurde ich dann einer Baustelle zugeteilt, auf welcher ich Größenmaße von Türen aufschreiben konnte. Am Ende des Tages musste ich noch eine Werkstatt auskehren und der 10 Stunden Arbeitstag war vorbei. Ich bin von dem Projekttag sehr enttäuscht und hatte in meinem Unternehmen leider nicht die Möglichkeit eine Führungskraft zu begleiten. Dies sollte eigentlich nicht das Ziels des Projekts Schüler als  Bosse sein.

 

Am frühen Abend fand die Abschlussveranstaltung auf der Dachterrasse des Cinecittas statt. Hierzu waren neben den Schülern, den Bossen und den Lehrkräften auch die Eltern eingeladen. Hier erhielten die Schüler eine Teilnahmebestätigung und konnten sich mit den anderen Teilnehmern und Bossen austauschen. Bei schönem Wetter und gutem Essen ließ man den für fast alle erfreulich verlaufenen Tag ausklingen.