„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR – SMC)
Wir sind nicht allein! (Zur Geschichte des Projekts)
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist bundesweit das größte Schulnetzwerk, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln.
Die Idee wurde 1988 in Belgien von Schülern und Jugendarbeitern entwickelt, die praktisch etwas für eine offene Auseinandersetzung mit Diskriminierung aller Art tun wollten Das Projekt kam gut an – auch in anderen Ländern: in Österreich, den Niederlanden und Spanien. In Deutschland wurden inzwischen über 2.000 Schulen mit dem Titel ausgezeichnet.
Es ist ein Projekt der politischen Bildung und inkludiert Themen wie Menschenrechte, Zivilcourage, Ideologien, Werte, Konflikte und Ungleichwertigkeit. Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden, Selbstwirksamkeit erfahren und in ihrer Kommunikationskompetenz gefördert werden. Dies ist also ein präventiver Ansatz, der nicht die direkte Auseinandersetzung mit radikalisierten Jugendlichen beinhaltet.
Und alle machen mit! (Bewerbung um den Titel mit Unterschriftenaktion)
Im April 2017 haben nahezu alle Mitglieder unserer Schulfamilie diese Leitlinien als Selbstverpflichtung unterschrieben:
- Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
- Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule einmal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
„Wenn viele kleine Leute auf der Welt viele kleine Schritte tun, werden sie das Gesicht der Welt verändern.“
Auch, wenn wir nicht die ganze Welt verändern können, so können wir uns doch bemühen, diese kleinen Schritte in unserem Schulalltag zu gehen.
Dementsprechend hat sich seit kurzem eine Schüler-Projektgruppe (unter der Koordination der Lehrerinnen C. Agathagelidis und K. Schiller) gebildet, die sich in Zukunft noch stärker mit der Thematik „Rassismus und Zivilcourage im Alltag der Jugendlichen“ in Form von Projekten beschäftigen möchte.
„Jetzt geht`s los!“ (Das erste Projekt, der Projekttag und die Titelverleihung)
Gemeinsam mit der Umweltklasse der Schule fand bereits eine Blumenpflanzaktion zum Thema statt.
Am Mittwoch, 26. Juli 2017, erfolgte offiziell die feierliche Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und die Übergabe des entsprechenden Schulschildes durch die Landeskoordinationsstelle „SOR-SMC“. Dieser feierliche Festakt fand mit Schülern der Projektgruppe statt.
Die Festgäste erlebten ein buntes Programm aus türkischen Tänzen, Berichterstattungen aus den einzelnen Workshops, einem musikalischen Videobeitrag und einem Schülerchor. Außerdem gab es auch Grußworte des Landrates, des Schulleiters, des Elternbeirats und der SMV. Im Zentrum des Geschehens stand natürlich die Titelverleihung durch die Bundeskoordinationsstelle. Auch unser Pate Herr Bürgermeister Rupprecht aus Feucht machte deutlich, wie sehr ihm diese Thematik ein Anliegen ist. Vor diesem Festakt gab es für alle Schülerinnen und Schüler ein vielfältiges Programm, das von vielen Trägern aus der Region unterstützt wurde: z.B. ein Schüler-Mitmachtheater Thevo, die Ausstellung „Fluchtwege“, länderspezifische Erfahrungsberichte, das Konzept „Fair Trade“ mit der ortsansässigen Eine-Welt-Gruppe, verschiedene Musikprojekte (z.B. Trommeln), das digitale Projekt „Think Big Lab“ und vieles mehr. Außerdem durften wir Besuch aus Tansania begrüßen und begegneten Flüchtlingen, die in Feucht leben.
Und wie geht`s weiter? (Bericht der Projektgruppe)
Inzwischen haben sich etwa 30 Schülerinnen und Schüler gemeldet, die sich nun im neuen Schuljahr in einer Projektgruppe engagieren wollen. Es sind bereits folgende Projekte geplant: ein internationales Buffet, ein „Schüler – Kummerkasten“ in der Aula und eine Weltkarte, die die Herkunftsorte unserer Schüler zeigt. Man darf schon jetzt gespannt sein …