Der Vortrag von Herrn Hauptmann Philipp Glaser, Jugendoffizier aus Nürnberg, behandelte das Thema „Eskalation im Nahen Osten“ und richtete sich Anfang Dezember an alle 10. Klassen.
Zu Beginn gab er einen Überblick über die politische Lage in der Welt. Er bezog die Schüler mit der Einstiegsfrage „Wie viele demokratische Staaten gibt es denn auf der Welt eigentlich?“ von Anfang an ein. Es wurde festgestellt, dass nur etwa 46% der Staaten weltweit als demokratisch gelten. Weiter berichtete Herr Hauptmann Glaser über die Hauptaufgaben der Bundeswehr, die sich auf die Landes- und Bündnisverteidigung sowie internationale Einsätze konzentrieren. Derzeit ist die Bundeswehr an 18 Einsätzen beteiligt; u.a. erwähnte er den Einsatz im Roten Meer, wo Frachtschiffe vor Angriffen geschützt werden müssen, da sie von Huthi-Rebellen angegriffen werden. Zudem betonte er die Bedeutung der Zusammenarbeit Deutschlands mit Partnern wie der Europäischen Union, der NATO und den Vereinten Nationen (UNO). Herr Hauptmann Glaser erläuterte, dass militärische Einsätze nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt seien: bei kollektiver Selbstverteidigung, auf Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrats oder auf Anfrage eines anderen Landes.
Ein zentraler Schwerpunkt des Vortrags war anschließend der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina. Herr Hauptmann Glaser erklärte, dass der Konflikt nach dem Zweiten Weltkrieg entstand. Damals gründeten die Juden nach der Verfolgung während des Holocaust ihren eigenen Staat, was zu Spannungen mit den muslimischen Palästinensern führte, die bereits in der Region lebten. Der Konflikt betrifft bis heute die Region Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen und ist eine der zentralen Herausforderungen der internationalen Politik.
Herr Hauptmann Glaser fragte die Klassen, was eine mögliche Lösung wäre, damit Israeliten und die Menschen aus Palästina ohne Krieg weiterhin dort leben können. Alle waren der Überzeugung, das Land aufteilen zu können, woraufhin Herr Hauptmann Glaser zustimmte. Was vielen Schülern nicht bewusst war: Der Gaza-Streifen und das Westjordanland gehörten zuerst den Arabern und wurden 20 Jahre später im Krieg von Israel besetzt. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde Israel schließlich als eigenes Land anerkannt, was Palästina nicht akzeptierte. In den 1990er-Jahren wurde dann ein Friedensvertrag zwischen beiden geschlossen. Warum dennoch kein Frieden herrscht, erklärte Herr Hauptmann Glaser den Schülern weiter: Kurz nach der Vertragsunterzeichnung wurde der israelische Premierminister ermordet, und sein Nachfolger war noch radikaler.
Der aktuell bekannte Nahostkonflikt begann am 7.10.2023 durch die Entführung von Israelis, die bis heute vermisst werden, so der Hauptmann. Seit dieser Zeit sind alle Grenzen geschlossen, weshalb die Palästinenser nicht fliehen können. Man könnte denken, es betrifft uns in der EU nicht, doch leider werden auch hier Menschen durch Terroranschläge getötet, wie er erschreckend berichtete. Unter anderem liefert die deutsche Bundeswehr Hilfsgüter in die Region, jedoch nicht in der Menge, die nötig wäre.
Zum Abschluss wollte Herr Hauptmann Glaser noch wissen, welche Lösung es geben könnte. Es gibt darauf allerdings keine wirkliche Antwort, außer dass beide Seiten ihren Teil zum Leben in Frieden beitragen müssten. Die Hauptaussage des Vortrags war, dass sich der Konflikt seit vielen Jahren im Kreis dreht und es aktuell keinen wirklichen Ausweg gibt.
Wir danken Herrn Hauptmann Glaser für seinen Besuch und den äußerst informativen Vortrag an unserer Schule und freuen uns schon auf die Themen im nächsten Schuljahr!
Laura Lata & Magdalena Schönweiß (Klasse 10B2), Daniela Hock (für die Fachschaft Politik)